In dieser Halle entsteht die Zukunft unserer Solartechnologie

Von Lucy

10. Februar 2022

Seit 2021 arbeitet ein immer weiter wachsendes Team an der Konstruktion, dem Design und der Feinabstimmung von verschiedenen Solar-Prototypen. Das alles passiert in unserer firmeneigenen Werkstatt, die in unmittelbarer Nähe zum Büro im Münchner Norden liegt. Auf der CES im selben Jahr haben wir unseren Solar-Auflieger vorgestellt. Damit konnten wir die langfristigen Ziele unseres Sono Solar-Teams präsentieren und gleichzeitig die Kooperationen und Tests mit einer Vielzahl von Unternehmen aus dem Transportsektor auf den Weg bringen. 

Um hier Fortschritte zu machen, mussten wir unser Fachwissen und unsere Energie mit voller Kraft in die Prüfung und Verbesserung unserer Solartechnologie stecken. Dazu haben wir ein Team mit verschiedensten Fähigkeiten zusammengestellt, das eng an der Seite unserer Ingenieur:innen arbeitet. An dem Ort, an dem das alles stattfindet, befinden wir uns für das heutige Interview. Denn wir haben mit Werkstattleiter Johannes gesprochen, der uns all unsere Fragen zu diesem Arbeitsbereich beantwortet.

Johannes, Werkstattleiter bei Sono Motors
Johannes, Werkstattleiter bei Sono Motors

Lucy: Hallo Johannes! Danke, dass du dir die Zeit nimmst, um mit uns ein wenig über die Werkstatt zu sprechen. Könntest du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen

Johannes: Hallo Lucy! Danke, dass du uns hier besuchst. Ja, natürlich: mein Name ist Johannes. Ich bin Kfz-Meister und der Leiter unserer Werkstatt. Ich habe die für meine Branche typische Karriere gemacht, über die Jahre bei verschiedenen Automobilunternehmen gearbeitet und dabei meine Fähigkeiten immer weiter ausbauen können. Ich hab allerdings auch eine Zeit als Rettungssanitäter gearbeitet, einfach weil es mir wichtig ist, einen Job zu machen, der mich stolz macht und der etwas Gutes bewirkt. Als ich auf meiner Suche nach neuen Herausforderungen dann auf Sono Motors gestoßen bin, war ich von der Mission und dem Spirit so angetan, dass ich wusste: das passt perfekt. Zum Glück ging es Sono mit mir genauso. Ich bin 2019 dazugekommen und habe seitdem im Grunde all die Aufgaben erledigt, um die sich jetzt unser stetig wachsendes Team kümmert. Ich war Elektriker, Automechaniker, Monteur und Konstrukteur in einer Person.

Lucy: Danke Johannes, spannend! Wenn man in die Werkstatt kommt, merkt man gleich, dass eine Menge los ist. Was genau passiert hier?

Johannes: Diese Halle wird hauptsächlich für die Prototypenfertigung und die verschiedenen Partnerschaftsprojekte von Sono Solar genutzt. Hier arbeiten wir an allem, was bei Sono mit Technik, Homologation, Fertigung, Materialwissenschaft, Photovoltaik und elektrischer und mechanischer Integration zu tun hat. Wir führen Tests und verfahrenstechnische Aufgaben an allen Fahrzeugen durch, sei es der Sion oder etwas für einen B2B-Solarkunden – also Busse, Lkw, Anhänger, E-Vans und Wohnmobile. Das landet alles bei uns. Außerdem arbeiten wir jeden Tag eng mit unserem Ingenieurteam zusammen. Sie haben auch ihre Büros hier drüben – damit sind wir alle zusammen mitten im Geschehen.

Das Team deckt eine Vielzahl an Arbeitsbereichen ab, zum Beispiel Holz- und Schweißarbeiten oder Elektrik-Installationen.
Das Team deckt eine Vielzahl an Arbeitsbereichen ab, zum Beispiel Holz- und Schweißarbeiten oder Elektrik-Installationen.

In dieser Werkstatt werden also der Großteil der physischen Tests durchgeführt, denn wir müssen sicherstellen, dass das, was unser Entwicklungsteam entworfen und konstruiert hat, auch in der Realität umsetzbar ist. Zusätzlich arbeiten wir an Projekten, die das Unternehmen als Ganzes braucht, wie zum Beispiel Messestände oder Equipment für die Probefahrten-Touren. Wenn wir Zeit haben, helfen wir auch im Büro selbst mit.

Lucy: Oh wow, das ist ja ganz schön vielfältig. Die Räumlichkeiten scheinen perfekt für dich und dein Team zu sein, denn sie liegen auch ganz in der Nähe des Firmensitzes von Sono. Wie kam es dazu, dass wir unsere Werkstatt hier aufgebaut haben?

Johannes: Also, das ist wirklich eine interessante Geschichte. Als ich 2019 anfing, saß ich allein in einem Raum, der kleiner war als der, in dem wir jetzt sitzen [Anmerkung der Redaktion: Wir sitzen in einem 30 m² großen Büro im Obergeschoss der Werkstatt]. Ich habe mich um all das gekümmert, was wir jetzt als Team erledigen. Zum Glück sind seitdem sowohl das Team als auch unsere Räumlichkeiten gewachsen. Letztes Jahr haben wir dann erfahren, dass die Werkstatt eines großen Automobilzulieferers gegenüber von unserem Hauptsitz zu vermieten war.

Die Werkstatt wird für verschiedene Bauprojekte genutzt.
Die Werkstatt wird für viele verschiedene Bauprojekte genutzt.

Als wir eingezogen sind, haben wir die Halle gründlich entkernt, damit wir bei Bedarf große Fahrzeuge und Geräte hineinbringen können. Das hat unsere Arbeits- und Produktionskapazitäten wirklich verändert und wir haben es bereits geschafft, sie mit der Vielzahl der Projekte, an denen wir arbeiten, zu füllen. 

Lucy: Das ist wirklich ein riesiger Unterschied. Jedes Mal wenn ich hier bin, gibt es etwas Neues zu sehen. Die zwei Sion-Prototypen sind hier oft zu Entwicklungszwecken, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Fahrzeugen, die mit unseren Solar-B2B-Kooperationen zusammenhängen. Kannst du mit uns über eines dieser Fahrzeuge sprechen?

Johannes: Wir haben schon an vielen verschiedenen Fahrzeugen wie Bussen, Anhängern und Last-Mile-Fahrzeugen gearbeitet. Um die Reichweite zu erhöhen, haben wir für ARI Motors unsere Solartechnologie in die Ladebox eines solchen Prototyps integriert. Dieser wurde letztes Jahr auf der Intersolar-Messe in München ausgestellt. Die Steigerung der Reichweite ist ein klarer Vorteil der Solarmobilität, denn dadurch können enorme Kosten eingespart werden. Zum Vergleich: Ein normaler Lkw legt in seinem Lebenszyklus etwa 1 Million km zurück. Das birgt ein großes Potential.

Letztes Jahr haben wir zusammen mit ARI Motors unseren neuesten Solarprototyp vorgestellt.
Auf der Intersolar 2021 haben wir den Prototypen eines leichten Elektrofahrzeugs für ARI Motors vorgestellt.

Während des Integrationsprozesses standen wir immer in sehr engem Kontakt mit ARI Motors. So haben wir sichergestellt, dass wir einen umfassenden Einblick in jeden Aspekt haben, der mit der Integration unserer Technologie verbunden ist. Wir haben mit den internen Entwicklungs- und Ingenieurteams zusammengearbeitet, um genau zu planen, wie wir unser Ziel erreichen können. Wir mussten das Fahrzeug außerdem gründlich inspizieren, um so die spezifischen Parameter, mit denen wir arbeiteten, vollständig zu verstehen.

Der Prototyp von ARI Motors unterwegs auf dem Werkstattgelände.
Der Prototyp von ARI Motors unterwegs auf dem Werkstattgelände.

Wir haben schon viele verschiedene Fahrzeugtypen in unserer Werkstatt auf die unterschiedlichsten Bereiche geprüft, die bei der Integration von Solartechnik eine Rolle spielen. Dazu gehören die Integrationsmethoden selbst sowie Wärmetests, die elektrische Integration und der Vergleich verschiedener Photovoltaik-Technologien. 

Lucy: Dein Team ist also von Anfang bis Ende an der Anpassung der Fahrzeuge beteiligt. Es gibt eine große Vielfalt an Fahrzeugtypen. Das macht es wahrscheinlich schwierig, eine einheitliche Lösung zu finden, die für alle passt.

Johannes: Ja, genau. Jedes Projekt ist anders. Kein Fahrzeug ist wie das andere. Alle Fahrzeuge werden unterschiedlich nach den jeweiligen Bedürfnissen gestaltet und spezifiziert. Bei einem Fahrzeug kann sich die Antenne zum Beispiel hinten befinden, bei einem anderen vorne. Das eine hat umfangreiche elektronische Systeme, die zusätzliche Leistung benötigen, und so weiter und so fort. Deshalb haben wir bei der Entwicklung unserer Vorgehensweise darauf geachtet, dass wir von Anfang an dabei sind.

Janek ist ein echtes Multitalent mit viel Erfahrung in der Solartechnik.
Janek ist ein echtes Multitalent mit viel Erfahrung in der Solartechnik.

Wir müssen prüfen, wo wir die PV-Paneele installieren können. Wir müssen auch wissen, wie unsere MPPT-Einheit – die MCU – in die vorhandene Fahrzeugelektronik integriert wird und wie sie an die Hoch- oder Niedervolt-Batterie des Fahrzeugs angeschlossen werden kann. Grundsätzlich passen wir unsere Installationsverfahren auf das jeweilige Projekt an. Diese Flexibilität erfordert eine große Vielfalt an Fähigkeiten, also habe ich unser Team entsprechend zusammengestellt.

Lucy: Dein Team hat seit 2019 schon viel erlebt. Kannst du ein bisschen etwas zu deinen Kollegen erzählen?

Johannes: Ja, natürlich. Wir haben Kristijan, unseren Elektriker; Thomas, der viele Jahre Erfahrung im Modellbau mitbringt; Janek ist Zimmermann und hat unglaublich viel Erfahrung mit Solartechnik, ein echter Allrounder. Dann haben wir noch Rouven, der viel Erfahrung mit dem Bau von Expeditionsfahrzeugen und der Integration von Solartechnik in Fahrzeuge wie Wohnmobile hat. Jakob ist unser Kfz-Mechaniker und seit kurzem wird er von Alexander unterstützt. Denn mit den kommenden Fahrzeugen für die Serienvalidierung und mehreren B2B-Kooperationen in diesem Jahr wird das Arbeitspensum erheblich zunehmen.

Lucy: Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr genau so weitermachen wollt, wie ihr angefangen habt. Was sind die großen Herausforderungen für das Team im Jahr 2022?

Johannes: Natürlich wollen wir als Team weiter wachsen und unseren Projektkatalog erweitern. Wie schon erwähnt, sind wir dabei, weitere Kooperationen aufzubauen. Das bedeutet für uns mehr Reisen, mehr Equipment und mehr Tests. Es ist eine aufregende Zeit und sie bietet viele Möglichkeiten für uns.

Lucy: Das klingt sehr vielversprechend. Ihr habt ein wirklich solides Team mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zusammengestellt. Ich kann mir vorstellen, dass es eine ziemliche Aufgabe ist, Leute zu finden, die sowohl die fachlichen Ansprüche erfüllen, als auch zur Unternehmenskultur passen.

Johannes: Ja, absolut. Als ich anfing, das Team zu erweitern, war es mir sehr wichtig, festzulegen, welche Fähigkeiten wir brauchen, um unsere Arbeit zu optimieren. Gleichzeitig war es mir auch wichtig, dass dieses Team wie eine Familie ist. Wir arbeiten sehr eng miteinander zusammen und müssen einander vertrauen. Unser Job ist einerseits körperlich sehr anstrengend, andererseits sind wir bei Sono wirklich wie eine Familie. Wir unterstützen uns gegenseitig, wir haben ein offenes Ohr füreinander und wir haben alle eine große Leidenschaft für unsere Arbeit. Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich unser Team entwickelt hat und bin gespannt, wie wir uns in Zukunft entwickeln werden.

Lucy: Gab es einen Moment, in dem dir klar wurde, dass Sono das richtige Unternehmen für dich ist? 

Johannes: Es gibt ein paar Momente, auf die ich wirklich stolz bin. Ein paar Monate nach meinem Start habe ich an der Crowdfunding-Kampagne mitgearbeitet. Dazu musste ich quer durchs Land fahren, jeden Tag in eine andere Stadt, und den Auf- und Abbau unseres gesamten Equipments sowie alle Reparaturen an den Fahrzeugen, die wir damals hatten, übernehmen. Ich habe erlebt, wie sehr die Menschen an Sono Motors und die Vision glauben. Diese Zeit war einerseits extrem inspirierend, andererseits auch wirklich anstrengend. Rückblickend hat es sich sehr gelohnt, denn wir haben viel erreicht und die nötige Unterstützung erhalten. Damals habe ich gemerkt, dass Sono ein Unternehmen ist, für das ich sehr gerne arbeite. Ich bin stolz hier dabei zu sein.

Johannes ist gelernter Kfz-Mechaniker und arbeitet seit 2019 bei Sono Motors.
Johannes ist Kfz-Meister und arbeitet seit 2019 bei Sono Motors.

Lucy: Es ist sicher ein gutes Gefühl, wenn Träume in gewisser Weise Wirklichkeit werden. Was glaubst du, was die Zukunft bringt?

Johannes: Das Tolle für mich ist, dass kein Tag wie der andere ist. Wir arbeiten immer an wirklich spannenden und bahnbrechenden Projekten, die Mobilität ohne fossile Brennstoffe ermöglichen können. Auf dem Weg, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten, sind wir echte Pioniere. 

Lucy: Ein passendes Schlusswort. Die Arbeit, die ihr hier leistet, ist für die Zukunft von Sono wirklich wichtig, findet aber doch eher hinter den Kulissen statt. Es freut mich sehr, dass wir heute einmal zeigen konnten, was hier alles passiert. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, Johannes. Jetzt heißt es wohl: weitermachen!

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